Diskussionsforum zu einem historischen Bauwerk im Baugebiet Campus Westend der Goethe-Universität, Ecke Hansaallee/Lübecker Straße (Frankfurt am Main)
Der Turm ist ein Turm ist ein Turm …. ist ein Turm?
Weitere Beobachtungen zum Eiskeller der ehemaligen „Anstalt für Irre und Epileptische“ auf dem Areal des Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt a. M.
Albrecht Schlierer
In dem gemeinsam mit H.-M. von Kaenel und Th. Maurer verfassten Beitrag zum Frankfurter Eiskeller habe ich in zwei Kapiteln über Bauweise, Funktion und Bedeutung von Eiskellern berichtet und das 2007 entdeckte Bauwerk in einen größeren Zusammenhang eingeordnet (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 181 ff.). Dieser Beitrag ging im Verlauf des Jahres 2011 in Druck; seither habe ich mich weiterhin mit dem in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Eiskeller befasst und lege hier einige weitere Beobachtungen dazu vor. Es geht dabei hauptsächlich um den Standort des Eiskellers, sein angebliches Verschwundensein unter Brombeerhecken über 350 Jahre sowie um die Frage, ob aus einem Abgleich mit britischen Eiskellern Erkenntnisse für den Frankfurter Eiskeller gewonnen werden können.
Struwwelpeters Eiskeller
Es mag verwundern, aber für die eigentliche Bauzeit des Eiskellers lassen sich keine eindeutigen schriftlichen Nachweise finden – und dennoch: Der Eiskeller existiert. Ein starker Beleg dafür, dass es ihn gegeben hat, stellt der „Situationsplan“ des Architekten O. Pichler von 1863 dar (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 168 bzw. 181). Das Denkmalamt der Stadt Frankfurt hat im Rahmen einer Archivrecherche diesen Plan geprüft, jedoch nur feststellen können, dass er im Bereich des ausgegrabenen Bauwerks „eine Parklandschaft ausweist“ (Hampel 2012, 734). Dabei wurde womöglich übersehen, dass in der nordöstlichen Ecke dieser Parklandschaft ein großes „C“ eingezeichnet ist, das in der Planlegende mit „Eisgrube“ erklärt wird. Auch in dem zum Situationsplan gehörenden Artikel „Das neue Irrenhaus zu Frankfurt a. M.“ erwähnt O. Pichler die Eisgrube bzw. den Eiskeller (Pichler 1863, 238). Diesen Artikel hat er noch vor Ende der Bauarbeiten in der „Allgemeinen Bauzeitung“ veröffentlicht. Schaut man sich im „Situationsplan“ den Hügel, der sich unter dem „C“ verbirgt genau an, so erkennt man links neben dem „C“ eine V-förmige Öffnung, die so aussieht, wie wenn ein Fisch nach Luft schnappt. Diese Öffnung stellt den Zugangsbereich zum Eiskeller dar, der von zwei auseinanderstrebenden Flügelmauern gebildet wird. Fast 50 Jahre später ist diese Öffnung unverändert auf einem Situationsplan von 1908 abgebildet (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 173 bzw. 182). Weitere hundert Jahre später wird dieser Zugang zum Eiskeller vom Denkmalamt der Stadt Frankfurt freigelegt (Hampel 2008, 144 bzw. Hampel 2012, 743). Die Freilegung im Winter 2007/08 bestätigt also die Planung und Bauausführung des Eiskellers, die vor 1863 erfolgt sein muss, auf eindrückliche Weise.
Jede größere Baustelle hat in unseren Tagen eine Baustelleneinrichtung mit einem Baubüro um die Arbeiten vor Ort steuern und überwachen zu können. Dies trifft in unseren Tagen auf die Baumaßnahme des Campus Westend zu, dies trifft aber auch im 19. Jahrhundert auf die große Baustelle des „Irrenschlosses“ zu. H. Hoffmann berichtet in seinen Lebenserinnerungen, dass gleich zu Beginn der Bauzeit nördlich der Baustelle ein kleines Backsteinhäuschen mit einem größeren Zimmer für die Baumeister und einem kleineren für ihn errichtet wurde, „denn ich ging nun fast täglich hinaus. Nahebei stand eine Kantine für die Arbeiter, woraus eine besuchte Erquickungsstätte für mancherlei Spaziergänger wurde (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 214). Unter den erläuternden Anmerkungen zu dieser Stelle, wird von den Herausgebern erklärt, dass es sich bei der „Erquickungsstätte“ um eine vorübergehend für die Bauzeit errichtete Kantine gehandelt habe. „Sie hat nichts mit dem noch heute in der Nähe der Anstalt befindlichen „Affensteiner Felsenkeller“ zu tun“. Diese Erklärung geht auf eine Äußerung von Eduard Hessenberg, einem Enkel von H. Hoffmann, im Jahre 1926 zurück (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 341).
Der Bauunternehmer, der die Irrenanstalt erstellte, musste zu Baubeginn (1859) die Entscheidung treffen, wo die Baustelleneinrichtung, also das Baubüro, die Kantine und sicherlich auch ein Lagerplatz für Baumaterialien am zweckmäßigsten auf dem Baugelände untergebracht werden konnten. Sehr schnell dürfte die Entscheidung für ein Gelände gefallen sein, das östlich des nach Norden führenden Weges liegt, wobei das Backsteinhäuschen des Baubüros sicherlich sehr nahe zum Weg errichtet wurde. O. Pichler schreibt an anderer Stelle: „Der südlich zur Anstalt führende Weg ist für den Krankentransport und die Besucher der Anstalt, der nördliche dagegen für die Zufuhr aller ökonomischen Bedürfnisse“ (Pichler 1863, 238). Zu dieser „Zufuhr“ dürfte während der Bauzeit auch die Anlieferung aller Baumaterialien gehört haben, die über den Affenstein-Weg leichter erfolgen konnte als über die südliche Zufahrt. Der westlich der nördlichen Zufahrt gelegene Teil der „Parklandschaft“ konnte damit geschont und relativ bald landschaftsgärtnerisch hergerichtet und bepflanzt werden. Man kann nun darüber spekulieren, ob der Bauunternehmer für diese große Baustelle neben einer Kantine für viele Arbeiter nicht auch einen Eiskeller zur Lagerung von verderblichen Gütern (z.B. Fleisch) für notwendig hielt. Die Bauzeit der Irrenanstalt betrug ja volle vier Jahre.
Ein schriftlicher Beleg stellt den Eiskeller eher in Zweifel, beschreibt aber seine Lage sehr genau. Er findet sich in der „Eingabe des Pflegamtes der Anstalt für Irre und Epileptische über die Erbauung einer neuen Heil- und Pflegeanstalt“ vom Februar 1857 (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 79). Diese Eingabe wurde vom Pflegamt zusammengestellt und der politischen Ebene – dem Senat der Stadt Frankfurt – vorgelegt. In der Eingabe lesen wir folgende Ausführungen: „Ebenso hätte ganz im Norden der Anstalt noch ein Eiskeller angelegt werden können. Da nun aber die Kosten des Baues sich als dergestalt bedeutend herausgestellt haben, dass überall ein Ersparnis als geboten betrachtet werden muß, wo es sich um nicht ganz unumgänglich Notwendiges handelt, so glaube ich, dass man diese Anlagen noch vor der Hand wird unterlassen können, und wir werden mithin die Erbauung eines Stallgebäudes, (..) sowie die eines Eiskellers auf spätere Zeiten versparen müssen.“ Neben dem Eiskeller ging es auch um den Bau eines Stallgebäudes für drei Kühe und eine Schweinezucht. Der Standort des Eiskellers - „ganz im Norden der Anstalt“- ist auf dem Situationsplan von Pichler (von Kaenel/ Maurer/Schlierer 2012, 168 bzw. 181) mit dem erwähnten „C“ gekennzeichnet. Man kann daraus schließen, dass der 1863 veröffentlichte „Situationsplan“ schon im Jahr 1857 Teil der Eingabe des Pflegamtes war.
Manchmal ist es ganz gut, wenn man Zitate im Original selbst nachliest. So war der Verfasser dieser Zeilen lange der Meinung, dies sei eine Äußerung der vorgesetzten Verwaltungsbehörde, also des Pflegamtes gewesen, das eine mögliche Forderung H. Hoffmanns auf einen Eiskeller im Bereich der geplanten „Anstalt für Irre und Epileptische“ aus Kostengründen negativ beschied. So war es aber nicht. Die Eingabe besteht aus begleitenden Texten des Pflegamtes am Anfang und am Ende, sowie einer Anlage A und einer Anlage B. In der Anlage A stellt O. Pichler den geplanten Neubau aus der Sicht des Architekten vor und gibt eine summarische Aufstellung der Gesamtkosten. Am Schluss seiner Ausführungen warnt er vor einer möglichen Kostenreduzierung, die nur „zum größten Nachteil der inneren Zweckmäßigkeit“ der Anstalt führen müsse. Er schließt mit dem Appell, dass die nach uns Kommenden ein Werk „ohne Tadel“ vorfinden sollten.
Die Anlage B wurde von H. Hoffmann selbst verfasst und ist eine 42 Seiten lange Baubeschreibung, die neben den von O. Pichler erstellten Bauplänen Teil der Eingabe war. Raum um Raum der Irrenanstalt wird hier ausführlich erklärt. Der Verzicht auf die Errichtung eines Eiskellers stammt also vollständig aus der Feder von H. Hoffmann. Man kann die Mahnung O. Pichlers und den von H. Hoffmann ausgesprochenen Verzicht auf zwei kleinere Bauwerke nur als strategische Äußerungen werten, denn H. Hoffmann wie O. Pichler wussten um die Widerstände in der Stadt gegen die neue Anstalt. Schon vier Jahre zuvor, im Jahr 1853 hatte H. Hoffmann einen „Bericht über den gegenwärtigen Zustand der (alten) Anstalt für Irre und Epileptische zu Frankfurt am Main“, dem Kastenhospital (Hoede/Bauer 1994, 56), verfasst, der von dem vorgesetzten Pflegamt an den Senat der Stadt Frankfurt weiter gereicht wurde. Dieser anerkannte zwar die Notwendigkeit einer neuen Irrenanstalt, gab aber gleichzeitig zu verstehen, „dass zur Behebung der Missstände kaum mit finanzieller Beihilfe aus dem Stadtsäckel zu rechnen sei“. Durch diesen Bericht war die Einwohnerschaft von Frankfurt jedoch auf die unhaltbaren Zustände in der alten Irrenanstalt aufmerksam geworden, „ein Tabuthema wurde zum alltäglichen Gesprächsstoff“ (Hoede/Bauer 1994, 59). H. Hoffmann informierte die Bürgerschaft mit einer Artikelserie in Frankfurter Zeitungen, an die sich eine Bürgerversammlung zum Thema anschloss. Damit konnte er eine groß angelegte Spendenaktion auslösen, die binnen kurzem 46.000 Gulden erbrachte. Das Hospital zum Heiligen Geist stellte ein zinsgünstiges Darlehen über 100.000 Gulden in Aussicht, Herr von Wiesenhütten versprach durch eine Änderung in seinem Testament eine Summe von 100.000 Gulden unter der Bedingung, „dass der Bau spätestens binnen Jahresfrist von heute begonnen wird.“ Öffentlichkeitsarbeit, Darlehen, testamentarische Zusage einer namhaften Summe und die Spendenaktion erzeugten einen Druck, dem der Senat der Stadt sich nicht auf Dauer widersetzen konnte. Nach längeren Verhandlungen stimmte er den mit der Eingabe des Pflegamtes von 1857 vorgelegten Plänen zu.
Dennoch verstummten die Stimmen nicht, die an dem Vorhaben zweifelten. Vorhaltungen kamen auf, dass diese „Irrenanstalt“ viel zu groß sei, dass es eine heillose Verschwendung für eine Stadt wie Frankfurt sei, solch ein umfangreiches, großes und luxeriöses „Irrenschloss“ für Geisteskranke zu bauen. Noch während der Bauzeit hat sich H. Hoffmann 1861 gegen diese Vorhaltungen mit einem Zeitungsartikel: „Ist die neuerbaute Irren-Anstalt zu groß?“ zur Wehr gesetzt (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 334). Leicht resignierend schreibt er dort: „Wunder nimmt es mich immerhin, wie der Vorwurf der übergroßen Anlage Platz greifen konnte, da wir nicht allein die Pläne jahrelang den Behörden vorlegten, sondern sie auch öffentlich ausstellten und auch die begleitende Erklärung (= Baubeschreibung) in einem 42 Seiten langen Oktavheft abdrucken ließen.“
In diesem Lichte muss man den von H. Hoffmann ausgesprochenen Verzicht auf den Eiskeller und das Stallgebäude sehen, den er angeboten hatte, um das Bauwerk der „Anstalt für Irre und Epileptische“, das seinen Vorstellungen ganz und gar entsprach, nicht zu gefährden. Vielleicht hat er auch erkannt, dass ein Eiskeller als Relikt aus fürstlichen Zeiten im Zusammenhang mit seinem „Irrenschloss“ einen Affront darstellen könnte. Man kann nur vermuten, dass er schon zu diesem Zeitpunkt für die beiden unwesentlichen Baulichkeiten eine Lösung im Auge hatte; er hat sich hierzu aber nie geäußert. Einen Hinweis darauf, dass H. Hoffmann trotz alledem die Notwendigkeit einer Lagerung von Natureis in der neuen Anstalt für notwendig erachtete, können wir der zitierten Eingabe (Anlage B) an anderer Stelle entnehmen. In seiner ausführlichen Baubeschreibung weist H. Hoffmann auf diese Notwendigkeit hin: „In dem Fleischkeller sollte die Einrichtung getroffen sein, daß dasselbe zwischen Eis frisch gehalten werde“ (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 110).
Die Verwendung von Natureis im Bereich von Irrenanstalten wurde in Teil IV unseres gemeinsamen Beitrages zum Eiskeller (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 192 ff.) ausführlich dargestellt, nicht erwähnt ist dort jedoch, dass H. Hoffmann in seiner Zeit als Leiter der alten „Irrenanstalt“ in der Stadt (1851-1858) schon Natureis zu medizinischen Zwecken einsetzte. In einem Bericht über die knapp sieben Jahre Leitung des Kastenhospitals beschreibt er Schicksale und Krankengeschichten einzelner Patienten. Dabei finden sich sicherlich zehn Mal Begriffe, die in Verbindung mit Eis stehen: Eishaube, Eisblase, Eisaufschläge, Eis in einer Blase. (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 140 ff.). Woher das Eis kam, erfahren wir leider nicht. Der Zeit nach müsste es noch aus der Eisgrube in der „Dippegaß“ stammen (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 201), erst ab 1860 belieferte C. P. Haack in Frankfurt gewerbliche Kunden mit Eis. Die Verwendung von Natureis schon zu dieser Zeit macht deutlich, dass H. Hoffmann sehr wohl an einem Eiskeller auf dem Gelände der zukünftigen „Anstalt für Irre und Epileptische“ interessiert gewesen sein dürfte.
Standort des Eiskellers bzw. des Brunnens
Aus dem Situationsplan, der kurzen Erwähnung des Eiskellers durch den Architekten und der Eingabe des Pflegamtes erfahren wir, dass der Eiskeller bzw. die Eisgrube im nordöstlichen Teil des Gesamtgrundstücks der „Anstalt für Irre und Epileptische“ zu suchen ist. In unserem Beitrag (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 184 f.) wurde geklärt, dass der Eiskeller nichts mit einem Brunnen zu tun hat. Der Brunnen, den H. Hoffmann vorsorglich vor Baubeginn graben ließ, um zu klären, ob die Wasserversorgung der Anstalt auf dieser Fläche gesichert werden kann, befand sich ganz in der Nähe des späteren Maschinenhauses. Dies kann zum Einen dem Plan „Kellergrundriss mit Kanalisirung“ (Pichler 1863, Bl. 595) entnommen werden, zum Anderen wird seine Lage ein Jahr zuvor in einer Veröffentlichung erwähnt, deren Autor eine Liste der damals in Deutschland vorhandenen Irrenanstalten zusammen getragen hatte, in der die einzelnen Anstalten mit kleinen Übersichtslageplänen und kurzen Beschreibungen vorgestellt werden (Laehr 1862). Auf dem dort abgebildeten Übersichtsplan für die Frankfurter „Anstalt für Irre und Epileptische“ werden die einzelnen Abteilungen (Männer, Frauen, Ruhige, Unruhige, Bäder, Küche u. a.) erklärt; bei Punkt 8 steht: „Dampfmaschine und Brunnen“. Dieser Punkt 8 ist dort eingetragen, wo sich im Untergeschoss das schon erwähnte Maschinenhaus befindet. Eine Dampfpumpe sollte ja von dort aus das Wasser des Brunnens in drei große Reservoirs auf dem Dachboden heben. Der Schacht des Brunnens hatte einen Durchmesser von 7 Fuß (ca. 2,10 m) und ein Tiefe von 20 Fuß (ca. 6,20 m) (Ahlborn (Hrsg.) 1983, 48). Damit wies er eine ähnliche Tiefe, aber insgesamt eine schlankere Form als der Schacht des Eiskellers auf. Die Tiefe von 20 Fuß wird auch von H. Hoffmann selbst bestätigt, wenn er schreibt: „….der zugleich abgetäufte Brunnen bejahte diese Frage, nachdem zuletzt noch die etliche 20 Fuß dicke Basaltschicht und dessen Lettenunterlage durchbrochen war“ (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 358). Beim Bau des Eiskellers blieb man bewusst oberhalb dieser Lettenschicht - seine Baulichkeit ragte ja auch bei der Ausgrabung durch das Frankfurter Denkmalamt einige Meter über das umgebende Gelände hinaus - um keine Beeinflussung des eingelagerten Natureises durch Grundwasser zu bekommen. Da damit vermutlich kein „Sumpf“ herkömmlicher Art im Eiskeller hergestellt werden konnte, von dem aus das Schmelzwasser üblicherweise in den Untergrund oder über eine Leitung in eine in der Nähe liegende Geländevertiefung geleitet wurde, machte dies die Führung einer „Bleileitung“ in der Mauer des Eiskellers und eine Pumpe notwendig, mit der Schmelzwasser von Zeit zu Zeit abgepumpt wurde (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 188 ff.).
Grob gesagt befindet sich der Brunnenschacht (für die Wasserversorgung) in der Mitte des Gesamtgrundstücks der „Anstalt für Irre und Epileptische“. H. Hoffmann schreibt in seinen Lebenserinnerungen über den Bauplatz „Hammelwiese“ auf dem Affensteiner Feld: „Die Stadt gab uns 13 Morgen trefflicher Felder, etwa 10 Morgen gehörten dem von Holzhausenschen Fideikommiß (…..). Weitere Grundstücke überließ uns der Baron Anselm von Rothschild in Wien, der sich wohlwollend und uneigennützig bewies, der Stadtgärtner Rinz, dem wir etwa 5 Morgen abkauften, und das Heilig-Geist-Hospital, das uns den Morgen für nur 800 Gulden überließ“ (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 196). Unser weiteres Interesse im Zusammenhang mit der genauen Örtlichkeit des Brunnenschachtes gilt nun ausschließlich der Lage der „13 Morgen trefflicher Felder“ der Stadt. Schon in der Eingabe von 1855 tritt das Pflegamt an die Stadt heran mit der Bitte „das mitten in unserem Bauplatz gelegene städtische Baumstück Gewann XII, Nr. 79“ unentgeltlich für den Bau der „Anstalt für Irre und Epileptische“ zu überlassen. Diese Bitte wird in der Eingabe von 1857 wiederholt. Neben der Bitte um Genehmigung der vorgelegten Pläne, der Bitte um finanzielle Unterstützung taucht dort unter Punkt 3 die Bitte aus der Eingabe von 1855 wieder auf, wonach der Senat die „unentgeltliche Überlassung des mitten in unserem Bauplatz gelegenen städtischen Baumstücks Gewann XII, Nr. 79„ beschließen möge. Nur auf diesem „städtischen Baumstück“, das „mitten in unserem Bauplatz“ lag, konnte Hoffmann jedoch den für die Zukunft der Anstalt so wichtigen Brunnen vorab graben lassen, da die anderen Grundstücke noch nicht erworben waren. „Aber so schnell, als wir glaubten, ging es doch auch hier nicht voran: über ein Jahr dauerte es bis wir den ersten Kauf abschließen konnten, dem dann rasch die anderen und zuletzt noch einige Expropriationen nachfolgen konnten (...) (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 196). Der Standort des Eiskeller-Schachtes lag hingegen „ganz im Norden der Anstalt“. Der Schacht des Brunnens kam ja im Zuge der Baumaßnahme unter dem Gebäude der Irrenanstalt zu liegen.
Zum Beginn der Bauarbeiten schreibt H. Hoffmann: „Im Sommer 1859 wurde pflichtgemäß mit dem Bau vor Notar und Zeugen und in Gegenwart von städtischen Behörden begonnen, obgleich noch nicht alle Planbestimmungen und noch nicht alle Verwilligungen zu Ende geführt waren. Die Fundamente der westlichen Mauer der Abteilung der männlichen Epileptiker waren es, womit obligatorisch begonnen wurde“ (Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990, 358). In seinen Lebenserinnerungen verrät uns H. Hoffmann etwas mehr über den „pflichtgemäßen Beginn“ der Bauarbeiten. Da die Bausumme durch den Senat noch nicht „verwilligt“ war, der Jahrestag der Bestimmung im Testament von Herrn von Wiesenhütten, wonach mit dem Bau der Irrenanstalt binnen Jahresfrist begonnen werden musste, aber nahte, geriet H. Hoffmann unter Druck. Daher griff er zu der oben nur angedeuteten List. „Es wurde nun von dem Brunnen aus eine innere Grundmauerlinie abgesteckt, das Fundament ausgegraben, und die Grundmauer bis zur Oberfläche in einer Länge von 30-40 Fuß heraufgemauert. Von diesem Beginn wurde unter Assistenz der städtischen Behörde ein notarielles Protokoll aufgenommen; der Bau war begonnen, das Vermächtnis gesichert, und dann das Mauerwerk einstweilen wieder mit Erde zugeworfen und der Bauplan zu Ende gebracht, der städtischen Behörde vorgelegt, die Summe bewilligt und fröhlich mit vielen Werkleuten weiter gearbeitet (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 199). Der Brunnen bestand also schon zu dem Zeitpunkt als mit diesem „Erstbeginn“ der Bauarbeiten die versprochenen 100.000.- Gulden entsprechend der testamentarischen Festlegung gesichert wurden. Es waren die „Fundamente der westlichen Mauer der Abteilung der männlichen Epileptiker“, die ausgegraben und dann wieder zugeschüttet wurden. Fundament bzw. Mauer liegen dicht bei dem zuvor hergestellten Brunnenschacht.
Ein Bericht für das Denkmalamt der Stadt Frankfurt geht länger auf die „13 Morgen trefflicher Felder“ ein und spricht davon, dass dies das „Kerngelände“ des Bauplatzes gewesen sei. Der Bericht kommt dann allerdings zu einem verblüffenden Ergebnis: „Auf ihm (dem Kerngelände) liegt der jetzt gefundene Baurest“ (Wissenbach 2009). Nur, der von der Denkmalbehörde im Jahr 2007 „gefundene Baurest“ liegt – wie wir wissen – in der nordwestlichen Ecke des Gesamtgrundstücks der „Anstalt für Irre und Epileptische“, also nicht „mitten in unserem Bauplatz“. Die 13 Morgen der Stadt sind etwas weniger als die Hälfte des Gesamtgrundstücks von 30 Morgen. Stellt man sich nun das Grundstück der Stadt (1 Morgen = 2.500 m2, 13 Morgen = 32.500 m2) in der Form eines Rechteckes von ca. 320 x 100 m mit einer Erschließung über den nördlich angrenzenden Affenstein-Weg vor, dann lägen beide Bauwerke, der Schacht für den Brunnen (Wasserversorgung) und der Schacht des ausgegrabenen Bauwerks (Eiskeller) im gleichen Grundstück, nur dann wären die Angaben „Kerngelände“ und „mitten in unserem Bauplatz“ unrichtige Angaben.
Dornröschen-Gebück
Im Märchen von Dornröschen verfällt die schöne Königstochter in einen hundert Jahre dauernden Schlaf, aus dem sie erst aufwacht, als ein Prinz sie wach küsst. In den hundert Jahren wird die das Schloss umgebende Dornenhecke immer höher und überwuchert schließlich das Schloss, selbst die Fahne auf dem Dach war bald nicht mehr zu sehen. Verschiedene Königssöhne hatten vor dem Prinzen versucht bis zu der schönen Königstochter vorzudringen, sie blieben jedoch in den Dornen hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.
Die „Warte“ bzw. der „Windmühlenstumpf“ auf der „Hammelwiese“ im Affensteiner Feld mussten – so die Meinung des Frankfurter Denkmalamts – gar 350 Jahre warten, bis sie bzw. er wach geküsst wurde. Allerdings erfahren wir: „Beim Beginn der Bauarbeiten für die Irrenanstalt ist das Bauwerk offenbar weder als ehemaliger Wachturm noch als Mühle bekannt. Im dritten Bauabschnitt wurde der Turm bzw. die Mühle als Eiskeller umgebaut“ (Hampel 2008, 146 bzw. Hampel 2012, 756). Wie konnte dieses Vergessen geschehen, sind die Bürger der Stadt Frankfurt etwa in einen 350 Jahre dauernden Schlaf verfallen? Sollte ein nicht mehr benötigtes herrenloses Bauwerk, das vom damaligen Stadtrand von Frankfurt aus in einer Viertelstunde über Wege zu erreichen war (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 137), über diesen langen Zeitraum vor weiterer Zerstörung bzw. Abtragung bewahrt geblieben sein? Wenn man bedenkt, wie schnell das Heidelberger Schloss zum Steinbruch für die örtliche Bevölkerung wurde und ohne den Einsatz des französischen Grafen Charles de Graimberg heute nicht mehr vorhanden wäre, fällt es schwer zu glauben, dass das ruinöse Bauwerk auf dem Affensteiner Feld aus dem Gedächtnis der Frankfurter Bevölkerung „verschwand“ und dadurch überlebte.
Eine Frage, die vom Frankfurter Denkmalamt in diesem Zusammenhang zu beantworten wäre, betrifft die Überlieferung des postulierten Bauwerks über viele Jahrhunderte. Wie haben wir uns diese vorzustellen? Mauern, die nicht mehr gepflegt werden, zerfallen. Wasser und Frost lösen die Steine, Wurzeln laugen das Mauerwerk aus und sprengen es, Mauerteile stürzen ein, das Bauwerk wird zur Ruine, einem Steinhaufen, der, werden die Steine nicht anders verwendet, schließlich im Boden verschwindet. A. R. Furger hat den „Countdown des natürlichen Zerfalls“ von Mauern vor kurzem präzise und anschaulich beschrieben (Furger 2011, 275 ff.).
Wie wir noch sehen werden, war der gesamte Hang mit Obstbäumen bestanden. In einem Bericht für das Denkmalamt der Stadt Frankfurt lesen wir hierzu: „Zu Streuobstwiesen gehören, wie man sich auf dem Gelände zwischen Seckbach und Bad Vilbel heute noch trefflich überzeugen kann, Brombeerhecken. Diese Hecken wurden bereits in alten Zeiten zum Gebück der Landwehr genommen. Sie wachsen sehr gut auf den von Goethe beschriebenen mageren Böden und erreichen gleichzeitig enorme Ausmaße, die auch unseren Rundbau leicht hätten „verschlingen“ können“ (Wissenbach 2009). Später kommt B. Wissenbach noch einmal darauf zurück und meint dazu, dass das Bauwerk durch „entsprechende Vegetation“ überdeckt worden sei. Heutzutage vor sich hingammelnde Streuobstwiesen mit Obstwiesen des 19. Jahrhunderts, die den Grundstoff zum Frankfurter Nationalgetränk lieferten, vergleichen zu wollen, dazu gehört schon einige Chuzpe. Aber wir haben ja einen Zeugen, der das „Kerngelände“ mit dem darauf befindlichen angeblichen „Windmühlenstumpf“ samt undurchdringlichen Brombeerhecken gesehen haben müsste. Der Großvater Goethes, der Wirt des Weidenhofs auf der Zeil war, hatte Obstwiesen in dieser Gegend. „Die Wiesen lagen einerseits am Leonhardsbrunnen beim Ginnheimer Steg, dem heutigen Palmengarten, und andererseits am Affensteiner Weg. Dieses Affensteiner Grundstück verkaufte Goethes Mutter 1793 an die Familie Bethmann-Metzler, von dieser kaufte es Amschel Mayer von Rothschild. Am Ende des vierten Buchs von „Dichtung und Wahrheit“ tauchen die oben genannten Obstgärten auf, in denen sich der dreizehn-, vierzehnjährige Johann Wolfgang vergnügt hatte. Hier lernte Goethe die „Gartengeschäfte“, wie er das später nannte – mithin eine der Grundlagen seiner späteren wissenschaftlichen Beobachtungen“ (Meißner/Rebentisch/Wang (Hrsg.) 1999, Vorwort). Aus einer anderen Quelle erfahren wir, dass Goethes Eltern am Affenstein, nahe dem heutigen Bremer Platz ein Obstgehege besaßen (Merten/Mohr 1974, 38). Sollte der wissensdurstige junge Goethe das „Gebück“, das sich auf einem sehr nahe zu der elterlichen Obstwiese liegenden Grundstück befunden haben müsste, gänzlich übersehen haben? 13 Morgen Brombeergebüsch – so groß wie vier Fußballfelder? (Normmaß = 68 x 105 m). Der erfreute Ausruf H. Hoffmanns „Hic manebimus optime“ bei der Besichtigung des möglichen Bauplatzes „Hammelwiese“ auf dem Affensteiner Feld im Januar (1856?) „bei ziemlichem Frost“ dürfte wohl kaum 13 Morgen Brombeergebüsch gegolten haben (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 196) sondern eher einem „der schönsten Panoramen der Stadt mit ihrer hügeligen Umgebung“ (Pichler 1863, 238). Vegetationskundler und Förster würden sagen, dass sich auf einer mit Brombeeren bewachsenen Fläche nach wenigen Jahrzehnten eine waldähnliche Vegetation einstellt. Jede Lichtung im Wald wird zuerst von Brombeeren erobert, unter dem zunehmenden Schattendruck der aufkommenden Gehölze, die sich angesamt haben, verschwinden die Brombeeren.
Wir haben oben schon erfahren, dass sich das Gesamtgrundstück der „Anstalt für Irre und Epileptische“ (ca. 30 Morgen) aus Grundstücken von sieben Vorbesitzern zusammensetzte. (Holzhausenscher Fideikommiß, Baron Rothschild, Heilig-Geist-Hospital, Stadtgärtner Rinz, Stadt Frankfurt und zwei nicht genannte Eigentümer). B. Wissenbach hat in seiner Recherche herausgefunden, dass es sich bei dem Grundstück des Holzhausenschen Fideikommiß um „einen vormaligen Wingert“ gehandelt hat. Ist es nicht denkbar, dass zumindest ein Teil des Affensteiner Feldes einmal Weinberggelände war? Dies könnte neben der Fläche des Holzhausenschen Fideikommiß genau so gut für das „Kerngrundstück“ - das ja der Stadt gehörte - und auch für die Fläche des Heilig-Geist-Hospitals gegolten haben. Im Internet erfährt man, dass die Stadt Frankfurt seit 1803 (Säkularisation) ein städtisches Weingut besitzt, wobei der Weinberg auf dem Lohrberg heute nur noch ein Teil davon ist. Weinberge sind vielerorts nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs und auch infolge der „Kleinen Eiszeit“ im 18. Jahrhundert durch Obstbaumpflanzungen ersetzt worden. Obstbäume in großem Umfang begegnen uns jedenfalls auf einem „Malerischen Plan von Frankfurt am Main und seiner nächsten Umgebung“, der 1864 von Friedrich Wilhelm Delkeskamp erstellt wurde (Drummer/Zwilling 2007, 13). Dieser Plan, der in dem Jahr der Eröffnung der „Anstalt für Irre und Epileptische“ herausgebracht wurde, zeigt in einer Art „Luftaufnahme“ auch den Bereich des Affensteiner Feldes, der vom Stadtrand bei der Bockenheimer Allee und den ehemaligen Wallanlagen bis hinauf zur Anstalt reicht. Dazwischen erstrecken sich neben den schon erwähnten Obstgärten verschiedentlich auch Ackerflächen. In die leicht ansteigende Fläche schieben sich zunehmend Gartenhäuser, Sommerhäuser und Villen mit großen dazu gehörenden Garten- bzw. Parkbereichen. Auch die eben fertig gestellte Anstalt mit all ihren Gebäuden ist gut erkennbar inmitten wohl bestellter Baumgrundstücke. Warum sollten sich ca. 10 Jahre zuvor bei der Besichtigung der „Hammelwiese“ 13 Morgen Brombeergestrüpp inmitten der ansonsten gepflegten stadtnahen Grundstücke befunden haben? Eine plausible Erklärung hierfür fehlt bislang. Eine Aufarbeitung der pomologischen bzw. dendrologischen Vergangenheit dieser Fläche, kurz bevor die allerletzte „Fruchtfolge“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Macht einsetzte (Merten/Mohr 1974), wäre durchaus reizvoll.
Eiskeller in Großbritannien
Noch in der Planungsphase für die „Anstalt für Irre und Epileptische“ und vor Beginn der Bauarbeiten haben H. Hoffmann und O. Pichler im Jahr 1856 eine 93-tägige „Belehrungsreise“ nach Preußen, Holland, Belgien, England und Frankreich gemacht, um sich über die dortigen Erfahrungen mit neueren Irren- und Krankenhäusern zu informieren. Im Rahmen dieser Reise haben sie auch 16 Tage in England verbracht (16. Juni –1. Juli 1856), in denen sie neben Hospitälern auch Irrenanstalten wie Hanwell, Bethlam, Colney-Hatch sowie andere Asyle aufsuchten. In den Lebenserinnerungen von Hoffmann lassen sich keine Aussagen über Eiskeller bei Irrenanstalten finden (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 199-214.).
Der Verfasser dieser Zeilen hat sich schon länger mit den in dem Buch „Ice-Houses of Britain“ (Beamon/Roaf 1990) aufgelisteten mehr als 2.000 Einzelbeschreibungen britischer Eiskeller befasst. Mit der Zeit entstand die Idee, diese Beschreibungen auszuwerten und zu schauen, ob sich daraus Erkenntnisse für den Eiskeller der Frankfurter Irrenanstalt ergeben. Da teilweise eine nicht ausreichende Datenlage vorlag, konnten bei der Auswertung nur etwas mehr als 1/3 der Eiskeller berücksichtigt werden (= 730). Die Eiskeller in Großbritannien und Irland sind ein Spiegelbild der britischen Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts. Es gibt kein anderes Land, das die Eiskeller dieser Zeit so detailliert erfasst hat wie Großbritannien, wobei das Interesse an diesen Bauwerken schon vor ca. 70 Jahren eingesetzt hat. Die Ergebnisse der Recherche sollen hier kurz aufgeführt werden. Die große Zahl der Eiskeller verteilt sich sehr unterschiedlich auf England (80%), Schottland (14%), Wales (5%), Nord Irland (1%). In der Republik Irland werden nur 5 Eiskeller nachgewiesen. In Bereichen, in denen Fischfang betrieben oder mit Natureis gehandelt wurde (vor allem London und andere Hafenstädte) sind die Eiskeller groß und weitgehend quadratisch bis rechteckig mit einem tonnenförmigen Gewölbe. Die Mehrzahl der britischen Eiskeller befindet sich jedoch im Bereich von ländlichen Herrenhäusern, sie sind rund, mit einem Durchmesser zwischen 3,0 und maximal 6,0 Meter und einer Tiefe zwischen 2,0 und 8,0 Meter. Am Anfang waren diese „Schächte“ wohl oben offen, später bekamen sie ein Strohdach, noch später erhielten sie eine Kuppel aus Backsteinen. Diese letztere Form eines Eiskellers wurde mit der Bezeichnung „cup and dome“ belegt.
Entfernung der britischen Eiskeller zum Hauptgebäude
Die Entfernung des Eiskellers in Frankfurt zum Hauptgebäude der „Anstalt für Irre und Epileptische“ erscheint sehr weit (ca. 200 m) zu sein. Die Auswertung der britischen Eiskeller erbrachte, dass dort ca. 1/3 der Eiskeller in einer Entfernung bis 100 m zum Hauptgebäude liegen, ein weiteres Drittel in einer Entfernung bis 200 m und 12 % in einer Entfernung bis 300 m. Vereinzelt gibt es „Ausreißer“ nach oben (1,5 km) oder nach unten (= Eiskeller liegt direkt neben dem Herrenhaus oder in Verbindung mit der Speisekammer).
Eiskellerwand mit Luftzwischenraum
A. Hampel beschreibt beim Frankfurter Eiskeller einen deutlichen Unterschied in der Bauausführung der inneren und der äußeren Seite der Eiskellermauer (Hampel 2012, 746). Die Innenseite besteht aus behauenen Quadern, die sorgfältig dem inneren Bogen der Wand folgen, die Außenseite hingegen ist aus groben und unregelmäßigen Bruchsteinen gebaut. Beide Seiten sind fest miteinander vermauert und bilden eine Einheit. Eine andere Bauweise, bei der eine innere und eine äußere Mauer durch einen Zwischenraum getrennt ist, ist in Deutschland sehr selten anzutreffen. Ein Eiskeller in der Privatklinik Hohe Mark i. T. (Oberursel) wurde nach dieser Vorgabe erstellt, er wurde „massiv aus Backsteinen erbaut mit isolierenden Luftzwischenräumen“ (Friedländer 1910).
Die Auswertung der britischen Eiskeller hat ergeben, dass es unter ihnen viele gibt, die wie der Frankfurter Eiskeller gebaut sind, also keinen „isolierenden Luftzwischenraum“ besitzen. Andererseits gibt es ca. 45 Eiskeller, die unterschiedlich breite Zwischenräume im Inneren aufweisen. Interessant ist, dass diese „isolierenden Zwischenräume“ (cavity) sehr stark von 7 - 60 cm variieren, die Gesamtdicke der Mauern der Eiskeller variiert damit von 41 - 138 cm. Die Verteilung der britischen Eiskeller mit einem Luftzwischenraum schlägt deutlich zugunsten von England aus (90%), Schottland rangiert weit abgeschlagen (10%), in Wales und Nordirland gibt es diese Bauart nicht.
Um beim Frankfurter Eiskeller die Isolation der Kellerwand zu verbessern, wurde ein Holzeinbau eingebracht, der aus senkrechten Balken mit einer Bretterwand bestand. Bei der Freilegung des Eiskellers wurden Restbestandteile dieses hölzernen Einbaus angetroffen (Hampel 2008, 146 bzw. Hampel 2010, 758). In dem Zwischenraum zwischen Wand und Verbretterung sorgte entweder nur Luft oder ein Dämmmaterial für eine zusätzliche Isolation. Nur bei drei britischen Eiskellern wird davon berichtet, dass sie eine „inner wall of wodden planks“ hätten (Beamon/Roaf 1990, 232). Bei einem dieser drei Eiskeller (Netherby bei Longtown) wird ein undatierter Bericht erwähnt, der die Notwendigkeit von Holzplanken in Eiskellern erklärt. Wegen seiner Einmaligkeit wird der Bericht hier wiedergegeben: „If the walls be of brick or stone, it will be necessary to have them lined with plank, and for greater protection from damp a few inches of powdered charcoal, between the wall and the plank will be found very useful“. In einem Bericht von 1978, der bei der erstmaligen Besichtigung dieses Eiskellers in Netherby erstellt wurde, lesen wir: “Judging by the remains at Netherby, the planks were laid vertically, attached to wooden battens which were themselves attached to the wall by iron pegs. Iron hopes helped to hold the structure in place (Beamon/Roaf 1990, 232) Die Kuppel des Frankfurter Eiskellers wurde aus zwei voneinander getrennten Kuppelschalen gefertigt. Sie besteht aus einer inneren Kuppel aus Ziegeln und einer äußeren Kuppel aus Natursteinen. Ein zusätzlicher Holzeinbau ist hier nicht nötig. Der Abstand zwischen den beiden Kuppeln lässt sich anhand der verfügbaren Fotos auf ca. 50 cm schätzen. Beide Kuppeln mussten bei der Freilegung aus statischen Gründen abgetragen werden.
Dog-legged-entrance
Für diese Bezeichnung gibt es in der deutschen Sprache keinen entsprechenden Begriff. Gemeint ist in Großbritannien die Eingangssituation eines Eiskellers, die der des Frankfurter Eiskellers mit seinen beiden auseinander strebenden Flügelmauern gleich kommt (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 170 ff.). Bei der Auswertung ließen sich immerhin 19 Beispiele dieser speziellen Eingangssituation nachweisen (England 16, Wales 3, Schottland und Nordirland jeweils 0). In zwei Fällen wird diese Bauweise mit dem Zusatz „unusual“ belegt (Norfolk, Surrey). In den Niederlanden gibt es vier Eiskeller mit dieser Eingangssituation, so in Alkmaar, Bloemendaal, Heeze, etwas abgewandelt in Oegstgeest (Reinink/Vermeulen 1981, 187 ff.). In Deutschland ist diese Art der Eingangssituation neben dem Frankfurter Eiskeller bislang nur bei einem Eiskeller in Antholt im Westmünsterland nachgewiesen. (G. Krause in H. Terhalle (Hrsg.) 2012, 123). Beim Frankfurter Eiskeller wurde diese charakteristische Eingangsituation im Zusammenhang mit dem „Erhalt“ in situ abgebrochen (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 191; 205 ff.).
Konisch zulaufende Innenwand
Der eigentliche Eisraum des Frankfurter Eiskellers hat eine nach unten konisch zulaufende Innenwand (von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012, 171; 197 ff.). Über die Sinnhaftigkeit dieser Bauweise wird dort ausgeführt: “Die konische Formgebung des Eiskellers hilft jedoch, den Schwund des eingelagerten Eises zu minimieren, indem dieses aufgrund seiner Masse und seines eigenen Gewichts an den konisch zulaufenden Wänden nach unten rutscht und dabei stetig zusammen gedrückt wird.“ Die Auswertung der britischen Eiskeller ergab folgende Anzahl konisch zulaufender Eiskeller: England 29, Schottland 2, Wales 5, Nordirland 0. Eine kleine Geschichte, die bei einem der britischen Eiskeller erzählt wird, mag die Richtigkeit dieser Bauweise erläutern. Der Gärtner des Herrenhauses Aynhoe Park in Northamptonshire war damit beauftragt worden, mehrere geschossene Fasane in den Eiskeller zu bringen. Er legte sie im Eiskeller entlang der nicht konisch zulaufenden Innenwand auf das Eis. Als der Koch wenige Tage später die Fasanen holen wollte, waren sie „verschwunden“. Sie waren in die bei geradwandigen Eiskellern entlang der Außenwand sich bildenden „Schmelztaschen“ gerutscht (Beamon/Roaf 1990, 362).
H. Hoffmann und O. Pichler in England
In den 16 Tagen, die H. Hoffmann und O. Pichler im Rahmen ihrer Belehrungsreise in England verbracht haben, besuchten sie am Sonntag, dem 22. Juni 1856, Kew Gardens, den im Südwesten von London liegenden „Royal Botanic Gardens“. Ungefähr 10 Jahre zuvor war dort das große Palmenhaus mit viel Glas gebaut worden. Aus der Erhebung der britischen Eiskeller erfahren wir, dass es in Kew Gardens einen unter einem Erdhügel liegenden Eiskeller gibt, der einen nach innen geneigten Eingangsbereich (dog-legged arched tunnel) mit drei Türen und einen mit einer Kuppel versehenen runden Eisraum hat. Dieser Eisraum hat einen Innendurchmesser von 4,5 m und eine Tiefe von 7,8 m. Eisraum und Eingangsbereich sind vollständig aus Ziegeln erbaut, die Entfernung zu einem im Gartenbereich liegenden See von dem das Eis stammen dürfte, beträgt 200 m. Dieser Eiskeller ähnelt in der Bauweise dem Frankfurter Eiskeller, der ja ebenfalls einen sich öffnenden Zugangsbereich mit drei Türen und einen mit einer Kuppel versehenen Eisraum hat (Innendurchmesser 4,3 m, Tiefe 4,5 m). Leider erwähnt H. Hoffmann in seinen Lebenserinnerungen bei der Beschreibung des Kew Gardens jedoch nichts über einen Eiskeller; in seinen Aufzeichnungen vermerkt er nur kurz: „die Victoria Regia und das Palmenhaus“ (Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985, 209).
Resümee
Die oben erwähnte Bauform “cup and dome” kommt in den Beschreibungen der britischen Eiskeller sehr häufig vor. Immer wieder finden sich dort Formulierungen, die diese Bauform umschreiben: ice-house of standard design, a simple dom and chamber typ, a conventional domed typ, the ice house is of the normal typ, structure of standard design, icehouse is of traditional shape. Fast alle Vertreter dieses Bautyps haben einen mit einem tonnenförmigen Gewölbe versehenen Vorraum, der durch eine oder mehrere Türen unterteilt ist. Da der eigentliche Eisraum nach oben fast immer mit einem „dome“ abschließt, kann der Eisraum nur rund bzw. zylindrisch gebaut sein. Die Wand des Eisraumes kann gerade, konisch zulaufend, „egg-shaped“ oder gar trichterförmig ausgebildet sein. Rechteckige Eiskeller kommen nur selten vor. Der Frankfurter Eiskeller wurde entsprechend diesem „traditional shape“ gebaut. Von der Größe her entspricht er einem bei einem britischen Herrenhaus vorkommenden Eiskeller mittlerer Größe. Es gibt kleinere (2 x 2m) aber auch größere. Nach oben endet dieser Bautyp ungefähr bei einem Durchmesser von 8 Meter, ab da wird es problematisch mit vertretbarem Aufwand eine Kuppel herzustellen.
Beim Bau der Frankfurter „Anstalt für Irre und Epileptische“ wurde behauenes Steinmaterial in ungeheuren Mengen benötigt, dies nicht nur für das eigentliche „Irrenschloss“ selbst sondern auch für 9 Fuß (ca. 3,0 m) hohe Mauern, mit denen die verschiedenen Krankengärten umgeben wurden (Pichler 1863, 238). O. Pichler gibt uns hierzu keine weiteren Angaben, aber auf seinem „Situationsplan“ sind diese Mauern gut erkennbar. Bei mehr als 10 Gärten zu speziellen Abteilungen dürften mehrere hundert Meter Mauern entstanden sein, die in der Abmessung den Mauern des „dog-legged-entrance“ des Eiskellers mit einer Mauerstärke von 0,50 m (Hampel 2010, 740) entsprochen haben. Solche abgrenzenden Mauern stehen noch heute bei dem Gebäude der ehemaligen Irrenanstalt Illenau bei Achern. Angesichts der Massen an Steinmaterial bleibt die Menge für die Errichtung des Eiskellers unterhalb der Rechenungenauigkeit. Auch die Kosten dafür sind vernachlässigbar. Es besteht daher keine Notwendigkeit, auf ein ruinöses Vorgängerbauwerk zurückzugreifen, um das ausgegrabene Bauwerk des Eiskellers erklären zu können. Die „Warte“ und die „Windmühle“, die das Frankfurter Denkmalamt postuliert, sind und bleiben eine Fiktion. H. Hoffmann hat seine Idee eines Eiskellers auf dem Gelände der Anstalt nach verbalem Verzicht am Anfang ohne darüber weiter zu reden beharrlich verfolgt und umgesetzt.
Literatur:
Ahlborn (Hrsg.) 1983
H. Ahlborn (Hrsg.), Irrenanstalten, Historische Dokumente zur Theorie und Praxis der Irrenhausarchitektur und des Irrenwesens im 19. Jahrhundert. Reprint der Beiträge von Laehr (1852) und Funk/Rasch (1862), kommentiert, eingeleitet und herausgegeben von Helmut Ahlborn. Vergessene Informationen aus Gesellschaft, Politik und Technik Bd. 1 (Kassel 1983)
Beamon/Roaf 1990
S. Beamon/S.Roaf, The Ice-Houses of Britain (London/New York 1990)
Bresler (Hrsg.) 1910
J. Bresler (Hrsg.) , Deutsche Heil- und Pflegeanstalten für psychisch-Kranke in Wort und Bild. Band 1 (Halle a. d. Saale 1910)
Drummer/Zwilling 2007
H. Drummer/J. Zwilling, Von der Grüneburg zum Campus Westend. Die Geschichte des IG Farben-Hauses (Frankfurt a. M. 2007)
Friedländer 1910
A. A. Friedländer, Die Privatklinik „Hohe Mark i.T.“ bei Frankfurt a.M. In: Bresler (Hrsg.) 1910, 589-591
Furger 2011
A. R. Furger, Ruinenschicksale. Naturgewalt und Menschenwerk (Basel 2011)
Hampel 2008
A. Hampel, 600 Jahre „Affenstein“ – ein Sensationsfund in Frankfurt am Main.HessenArchäologie 2008 (Stuttgart 2009) 142-146
Hampel 2012
A. Hampel, Der Affenstein. Ein mittelalterlicher Wachtturm und seine wechselhafte Historie durch sechs Jahrhunderte. Fundberichte aus Hessen 50, 2010 (Wiesbaden 2012) 729-760
Hoede/Bauer 1994
R. Hoede/Th. Bauer, Heinrich Hoffmann. Ein Leben zwischen Wahn … und Witz (Frankfurt a. M. 1994)
Herzog/Siefert/Herzog-Hoinkis (Hrsg.) 1985
C. H. Herzog/H. Seifert/M. Herzog-Hoinkis (Hrsg.), Heinrich Hoffmann, Lebenserinnerungen (Frankfurt 1985)
Herzog/Siefert (Hrsg.) 1990
G. H. Herzog/H. Siefert (Hrsg.), Heinrich Hoffmann, Schriften zur Psychiatrie (Frankfurt a. M. 1990)
von Kaenel/Maurer/Schlierer 2012
H.-M. von Kaenel/T. Maurer/A. Schlierer, Wie das Gedachte das Gebaute verändert. Zur Umdeutung des Eiskellers der ehemaligen „Anstalt für Irre und Epileptische“ auf dem Areal des Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt a. M.. In: W. Raeck/D. Steuernagel (Hrsg.), Das Gebaute und das Gedachte. Siedlungsform, Architektur und Gesellschaft in prähistorischen und antiken Kulturen. Frankfurter Archäologische Schriften 21 (Bonn 2012) 167 - 209
Krause 2012
G. Krause, Der Antholter Eiskeller. In: H. Terhalle (Hrsg.) Jahrbuch des Kreises Borken 2012, 123-126
Laehr 1862
H. Laehr, Zusammenstellung der Irrenanstalten Deutschlands im Jahr 1861 (Berlin 1862)
Meißner/Rebentisch/Wang (Hrsg.) 1999
W. Meißner/D. Rebentisch/W. Wang (Hrsg.), Der Poelzig-Bau. Vom IG-Farben-Haus zur Goethe Universität (Frankfurt a. M. 1999)
Merten/Mohr 1974
K. Merten/Ch. Mohr, Das Frankfurter Westend (München 1974)
Pichler 1863
O. Pichler, Das neue Irrenhaus zu Frankfurt a. M.. Allgemeine Bauzeitung 28, 1863, 237-252, Bl. 593 Situationsplan, Bl. 595 Kellergrundriss und Kanaljsirung
Reinink/Vermeulen 1981
A.W. Reinink/ J.G. Vermeulen, Ijskelders. Koeltechnieken van weleer (Nieuwkoop 1981)
Wissenbach 2009
B. Wissenbach, Rechercheergebnis Turmstumpf auf dem Universitätsgelände Campus Westend. Im Auftrage des Denkmalamtes der Stadt Frankfurt a. M. verfasster Bericht (Frankfurt a. M. 2009)
Recherchebericht
Einleitung
Im April 2008 sind im Vorfeld von geplanten Bauarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Ausbau des Campus Westend der Goethe-Universität stehen, unter einem kleinen Hügel gut erhaltene Reste eines turmartigen Bauwerkes zum Vorschein gekommen. Über deren Deutung konnte bisher keine Klarheit erreicht werden. Das Denkmalamt der Stadt Frankfurt a.M. sieht in der Anlage im Kern eine spätmittelalterliche Warte, freilich ohne bisher dafür belastbare Nachweise zu erbringen; dies trifft auch für die Ansprache des Bauwerks als sog. Affenstein zu. In den Medien ist mehrfach ausführlich darüber berichtet worden. Nachdem über mehrere Monate vor Ort nichts geschehen ist, haben im September archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen begonnen.
Da es für Uni-Archäologen nicht alltäglich ist, dass auf dem Gelände ihrer Universität ein historisches Bauwerk entdeckt wird, verfolgen sie mit Interesse die Tätigkeit der mit den Untersuchungen beauftragten Fachbehörde und das Verfahren, das zur Entscheidung führen wird, ob das Bauwerk abgerissen oder erhalten und in den an der betreffenden Stelle entstehenden Neubaukomplex integriert werden wird. Am Beispiel des Bauwerkes an der Lübecker Straße lässt sich nämlich exemplarisch der Weg verfolgen, der unter den gegebenen rechtlichen Bedingungen und Zuständigkeiten von Fachbehörden, Beiräten und Gremien von der (unerwarteten) Entdeckung, über Freilegung, Sicherung, Dokumentation, Untersuchung und Diskussion eines archäologischen Befundes zu einem Ergebnis und dessen Bewertung führt.
Wir, d. h. Angehörige des Instituts für Archäologische Wissenschaften, zuständig für den Studiengang „Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen“, haben selber einige Archiv-Recherchen unternommen, über die wir hier berichten. Selbstverständlich ist das Bauwerk auf dem Uni-Gelände nicht römisch und wir sind auch nicht für dessen Untersuchung zuständig. Wenn wir uns trotzdem dafür interessieren, so geht es uns neben der Sache auch um den Weg, der zur Deutung dieses Befundes führt. In unserer Arbeit in landschaftsarchäologischen Projekten werden wir immer wieder mit vergleichbaren Überraschungen aus verschiedensten Epochen konfrontiert, zu denen es begründet Stellung zu beziehen gilt.
Angesichts der vielen Beiträge, die seit April 2008 in der Öffentlichkeit zum turmartigen Bauwerk an der Lübecker Straße schon geleistet worden sind, möchten wir auch diese Diskussion in aller Öffentlichkeit im Internet führen. Wir versprechen uns davon, Beiträge von Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu erhalten, die einzelne Aspekte vielleicht besser beurteilen können als wir und die weitere Hinweise geben, die das „Leben“ dieses Bauwerks zu klären helfen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn der nachvollziehbare Beweis erbracht werden könnte, dass das Bauwerk in seinem Kern mittelalterlich ist und auf dem Gelände des Campus Westend der Goethe-Universität für die Stadt Frankfurt ein bisher unbekannter Wartturm gewonnen wird.
Wir schlagen vor, die Diskussion zu strukturieren und in vier Teile zu gliedern. Der erste betrifft das, was gesichert ist, nämlich die Funktion des Bauwerks als Eiskeller oder -grube der ehem. „Anstalt für Irre und Epileptische“. Der zweite betrifft die Lage des Bauwerkes und die damit zusammenhängenden Fragen; im dritten Teil geht es um das Bauwerk selber, im vierten um das Verfahren. Wichtig ist, dass wir uns in der Diskussion stets Eigenart und Qualität der Grundlagen vergegenwärtigen, mit denen wir argumentieren, und Gesichertes von Wahrscheinlichem, Vermutetem oder Erhofftem trennen. Wenn wir dies tun, so sind wir zuversichtlich, dass wir gemeinsam zu einer in Entstehung und Ergebnis transparenten Ansprache und Bewertung der Anlage an der Lübecker Straße kommen.
Vergegenwärtigen sollten sich unsere Diskussionsteilnehmer immer die Tatsache, dass der zylindrische Baukörper bis zu seiner Freilegung im April 2008 von Erdreich ummantelt war, also einen mit Baumbestand bedeckten Erdhügel darstellte. Wir werfen heute gewissermaßen einen „indiskreten“ Blick auf den Eiskeller. Wir sehen ihn heute so, wie er nur zur Zeit seiner Erbauung sichtbar war. Der Gefahr subjektiver, aus diesem Erscheinungsbild heraus entwickelter Einordnungen/Theorien sollte man sich also bewusst sein.
Frankfurt am Main, 12. September 2008
Prof. Dr. Hans-Markus von Kaenel / Dr. des. Thomas Maurer M.A.
v.Kaenel@em.uni-frankfurt.de /
T.Maurer@em.uni-frankfurt.de1. Der Eiskeller der „Anstalt für Irre und Epileptische“ ist gut belegt
Ausgangspunkt der Diskussion um Funktion und zeitliche Einordnung des turmartigen Bauwerks sollte die jüngste, sicher ansprechbare Nutzungsphase sein. Es besteht kein Zweifel darüber, dass es sich um den Eiskeller der ehem. „Anstalt für Irre und Epileptische“ handelt. Als Belege können drei Pläne sowie die Erwähnung des Eiskellers in einer Beschreibung der Irrenanstalt durch deren Architekten O. Pichler angeführt werden.
· Bei dem ersten Plan (
Abb. 1) handelt es sich um eine Beilage zum Artikel O. Pichlers in der in Wien erschienenen „Allgemeinen Bauzeitung“ (Bd. 28, 1863, S. 237-252). In diesem „Situationsplan“ (Bl. 593) ist in der oberen rechten (nordöstlichen) Ecke des Anstaltsgeländes ein Hügel eingezeichnet, dessen Plateau anscheinend begehbar war. Er wird in der Legende als „Eisgrube“ bezeichnet. Am linken Rand des Hügels ist der noch heute erhaltene Eingangsbereich des Eiskellers mit den spitzwinklig angeordneten Mauerwangen zu erkennen.
· Eine leicht abgewandelte Version dieses Plans ist in dem Werk von A. Askenasy, „Frankfurt am Main und seine Bauten“ (Frankfurt 1886) S. 154 unten publiziert (Signatur 1 = Eisgrube).
· Ein weiterer Beleg wurde von uns im Rahmen von Archivrecherchen im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt entdeckt. Auf einem Plan der Irrenanstalt vom Juli 1908 (Magistratsakte V/243; Band 3, Blatt 47) ist nordöstlich des Anstaltsgebäudes wieder der schon bekannte Hügel dargestellt, kenntlich an der kurvigen Wegeführung und dem „Aussichtsplateau“. An seiner Westseite erkennt man sehr deutlich die spitzwinklig angeordneten Mauerwangen eines als „Eiskeller“ bezeichneten Bauwerks (
Abb. 2).
Die angeführten drei Belege lassen keinen Zweifel daran, in dem turmartigen Bauwerk den Rest des ehemals mit Erdreich ummantelten Eiskellers der „Anstalt für Irre und Epileptische“ zu sehen (zur Architektur siehe unten). Nach den Angaben Pichlers zu urteilen, ist er wohl gleichzeitig mit der Anstalt errichtet worden, deren Bauarbeiten 1859 in Angriff genommen wurden. 1908 befand er sich offenbar noch in Benutzung. Aufgegeben wurde der Eiskeller spätestens mit dem Umzug der Anstalt nach Niederrad in den späten 1920er Jahren. In dieser Zeit oder ggf. später wurde das Geschirr, das nun in riesigen Mengen aus dem Hohlraum geborgen wurde, in dem nicht mehr benutzten Bauwerk entsorgt.
Zur Architektur von Eiskellern
Eiskeller (Eisgruben, Eishäuser) gehörten in der Zeit vor Erfindung der Elektrizität zu den unverzichtbaren Bestandteilen von Institutionen, die ganzjährig eine größere Menge an Eis benötigten (z.B. Brauereien, Krankenhäuser, Lazarette, Schlachthöfe). Häufig fanden sie sich auch bei Schlössern oder Landsitzen, wo sie oftmals in die Gartenarchitektur eingebunden waren.
Eiskeller hatten den Zweck, größere Mengen an Eis möglichst lange über die Frostperiode hinaus zu erhalten, d.h. bei möglichst geringen Temperaturen aufzubewahren. Wichtigste Aufgabe der Architektur/Bauweise eines Eiskellers war es also, die Wärmeleitfähigkeit des eigentlichen Eisbehälters so gering wie möglich zu gestalten. Aufgrund dieser Tatsache leuchtet es ein, dass es sich um technisch ausgefeilte Anlagen handelte, über deren Bauweise im 19. und frühen 20. Jahrhundert zahlreiche Abhandlungen verfasst wurden (siehe ausgewählte Literatur). Heute sind Eiskeller weitgehend aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschwunden, was erklären dürfte, weshalb sie – zumindest in technischer Hinsicht – meist „unterschätzt“ werden.
Daher erscheinen uns ein paar allgemeine Bemerkungen über die Funktion und Architektur solcher Eiskeller an dieser Stelle angebracht.
Wenn es auch DEN typischen Eiskeller nicht gibt, so folgen doch die meisten in architektonischer Hinsicht gewissen Grundprinzipien:
- Ein zylindrischer Baukörper bietet aus ökonomischen Gründen (Wärmeleitung, Statik) besonders günstige Voraussetzungen für die Aufbewahrung des Eises. Die Dimensionen des Frankfurter Exemplars – Höhe und Durchmesser jeweils ca. 6 m; Mauerstärke etwa 1 m – sind als durchschnittlich zu bezeichnen.
- Der eigentliche Eisbehälter war häufig von einem Holzgerüst ummantelt, so offenbar auch bei unserem Frankfurter Eiskeller. Der Bereich zwischen Holzgerüst und innerer Wand des Zylinders konnte mit schlecht wärmeleitenden Materialien ausgekleidet sein.
- Die Überhügelung/Ummantelung mit Erdreich sowie – damit verbunden – die Bepflanzung Schatten spendender Bäume ist bei ebenerdigen oder teilweise eingetieften Eiskellern ein häufig zu beobachtendes Merkmal. Vorrangig wird dadurch die Isolierung des Eiskellers verbessert; als weitere Funktion der Hügel kann die Bereicherung einer Garten- oder Parklandschaft genannt werden (wie dies auch für das Frankfurter Exemplar im Garten der Irrenanstalt anzunehmen ist).
- Der Eingang eines Eiskellers ist oft schleusenartig gestaltet, mit mehreren hintereinander angeordneten Kammern. So wird der Zufluss wärmerer Luft klein gehalten.
- In den meisten Fällen werden die Eingänge im Norden des Baukörpers angelegt (nicht so im Falle des Frankfurter Eiskellers, dessen Eingang im W/WNW liegt).
- Eine Abflussgelegenheit für anfallendes Schmelzwasser muss gewährleistet sein.
- In der zeitgenössischen Literatur wird das Verputzen der Außenwand des Eiskellers wegen besserer Isolation empfohlen.
Weniger „genormt“ war das verwendete Baumaterial. Generell gilt, dass Material mit möglichst geringer Leitfähigkeit zu bevorzugen ist. Obwohl Holz oder Backsteine/Ziegel günstigere Werte aufweisen, sind auch immer wieder Natursteine zum Bau von Eiskellern verwendet worden, wie dies ja auch beim Frankfurter Exemplar der Fall ist.
Aus der schwer überschaubaren und heute meist entlegenen Literatur des späten 19./frühen 20. Jh. möchten wir insbesondere auf zwei Eiskeller in Potsdam verweisen (E. Brückner/E. Spillner 1904, S. 254 f., Abb. 356.357; unsere
Abb. 3 und 4), die einerseits einen guten Eindruck von der Architektur solcher Bauwerke vermitteln, andererseits in vielen Details mit dem Eiskeller der „Anstalt für Irre und Epileptische“ vergleichbar sind.
·
Wir bitten die Leser unseres Beitrages, weitere vergleichbare Anlagen zu nennen.
· Weiß jemand, ob die Eiskeller in Potsdam noch erhalten sind und ob es darüber Dokumente/Literatur gibt?
· Kennen Sie weitere einschlägig relevante Literatur zu Eiskellern?
· Kennen Sie Spezialisten, die über Bau und Funktion von Eiskellern des 19. Jahrhunderts genau Auskunft geben können?
Literatur zu Eiskellern (Auswahl)
1) E. Brückner/E. Spillner, Eisbehälter und Kühlanlagen mit künstlicher Kälteerzeugung. In: E. Schmitt/J. Durm/H. Ende (Hrsg.), Handbuch der Architektur. Dritter Teil. Die Hochbaukonstruktionen. 6. Band (Stuttgart³ 1904) 247 ff.
2) E. Nöthling, Die Eiskeller, Eishäuser und Eisschränke, ihre Konstruktion und Benutzung. Für Bautechniker, Brauereibesitzer, Landwirte, Schlächter, Konditoren, Gastwirte u.s.w. (5. Aufl. Weimar 1896).
3) W. Reinink, Eiskeller – Kulturgeschichte alter Kühltechniken. Kulturstudien, Sonderband 15 (Wien/Köln/Weimar 1995).
4) F. Hellwig, Der Eiskeller. Beschreibung und praktische Ausführung (Leipzig 1921).
5) F. Harzer, Die Anlegung der Eiskeller (2. Aufl. Weimar 1864).
2. „Affenstein“ oder nicht „Affenstein“ – das ist hier die Frage. Zur Topographie des sog. Affensteiner Feldes vor dem Bau der „Anstalt für Irre und Epileptische“
Um die Problemstellung einer „vor-anstaltszeitlichen“ Bebauung des Areals (also vor 1859, dem Jahr des Baubeginns an der Anstalt) zu beleuchten, ist es zunächst einmal sinnvoll, jene Zeitphase in die Betrachtung einzubeziehen, die dem Anstaltsbau unmittelbar vorausging, in unserem Falle also das frühe und mittlere 19. Jahrhundert. In dieser Zeit besteht wohl noch die beste Chance, aus zeitgenössischen Quellen verlässliche Informationen zu möglichen älteren Baustrukturen im Areal zu erhalten, da sich im 19. Jahrhundert Genauigkeit und Systematik bestimmter Quellen im Vergleich zu früheren Jahrhunderten deutlich weiter entwickelt hatten.
Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die „Plankarte des Frankfurter Gebietes im Maasstab von 1:25000“ aus dem Jahr 1853, also 5 Jahre vor Baubeginn der Anstalt (
Abb. 5).
Es handelt sich dabei um eine sehr detaillierte Karte, die in ihrer Abbildungstreue den modernen topographischen Karten nahekommt.
Das uns interessierende Areal liegt links (westlich) der Eschersheimer Str. (heute Eschersheimer Landstr.) und unterhalb (südlich) des „Weges aus dem Affensteiner Feld“ (heute Lübecker Str.). Das gesamte Gebiet – im Westen bis zur „Grüneburg“, im Süden bis zur „Bornwiese“ reichend – wird mit „Im Affenstein“ bezeichnet, das nördlich und nordöstlich liegende Terrain (bis zur ehem. Landwehr) heißt „Affensteiner Feld“. Die heute etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufende Hansa-Allee existierte noch nicht.
Die Stelle des turmartigen Bauwerks liegt demnach unmittelbar unterhalb des „Weges aus dem Affensteiner Feld“, etwa auf halber Strecke zwischen „Eschersheimer Str.“ im Osten und „Schützenhüttenweg“ im Westen. Die Karte verzeichnet hier eine freie, etwa rechteckige Parzelle, umgeben von einer regelmäßig angeordneten flächigen Signatur aus kleinen Kreisen (Baumbepflanzung). Strahlenförmig von dem Gelände zu beiden Seiten des „Affensteiner Wegs“ ausgehende Linien deuten dessen leicht exponierte Lage an.
Hinweise auf ein Bauwerk oder einen kleinen Hügel sind nicht zu erkennen. Da die Karte sonst sehr detailgetreu auch kleinere Bauwerke zeigt, wie etwa Brunnenkammern – vgl. die Eintragungen zwischen Eschersheimer und Eckenheimer Str. –, ist davon auszugehen, dass an der Stelle z. Zt. der kartographischen Aufnahme Mitte des 19. Jahrhunderts weder ein 6 m hohes Bauwerk (Vermutung des Denkmalamtes) existierte noch auch nur sehr niedrige Reste eines solchen bestanden haben können.
Die kartographische Evidenz spricht also deutlich gegen die Existenz eines sichtbaren Bauwerks an dieser Stelle vor 1853.
In die gleiche Richtung weist auch das Fehlen jeglicher urkundlicher oder literarischer Hinweise auf ein postuliertes Bauwerk an dieser Stelle. So kann keine der in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden genannten Befestigungswerke im nördlichen Vorfeld Frankfurts nachvollziehbar mit der postulierten Warte in Verbindung gebracht werden.
Es wäre bemerkenswert, wenn im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert, dessen Interesse an „vaterländischer Geschichte“ und deren Monumenten nachweislich sehr groß war, nicht in der einen oder anderen Form von der postulierten Warte die Rede gewesen wäre, hätte es sie tatsächlich gegeben.
Der Begriff „Affenstein“ ist seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt. Meist wird er als topographische Bezeichnung verwendet; kurzzeitig nennt sich eine Familie „von Affenstein“. Bekannt ist auch die Meinung, dass sich „Affenstein“ von „Ave-Maria-Stein“ herleiten ließe.
Der Begriff „Affenstein“ ist demnach mit dem Bauwerk an der Lübecker Straße nicht in Verbindung zu bringen. Es ist nicht einmal zu belegen, dass „Affenstein“ überhaupt je ein Gebäude bezeichnet hat, auch wenn dies auf den ersten Blick durch den Namensbestandteil „stein“ plausibel klingen mag und einige unzweifelhaft auf Gebäude zurückgehende, ähnlich lautende Ortsbezeichnungen im Frankfurter Raum existieren (z.B. Goldstein). Ebenso wenig lässt sich – unabhängig von der Frage nach der Bedeutung – der geographische Ursprung der Bezeichnung feststellen. Überblickt man die historischen Erwähnungen des Namens, stellt man einen großen „Streubereich“ im Norden Frankfurts fest, der nach Urkunden weit über die beiden ohnehin schon großen Areale „Affensteiner Feld“ und „Im Affenstein“ auf der Karte von 1853 hinaus reicht.
·
Kennt jemand Dokumente, in denen der postulierte Wartturm eingezeichnet ist oder erwähnt wird?
· Kennt jemand Dokumente, die Neues zum Begriff „Affenstein“ bringen?
3. Das Bauwerk
Die archäologisch-baugeschichtliche Analyse ist Sache des zuständigen Denkmalamtes der Stadt Frankfurt. Die betreffenden Arbeiten sind im Gange. An dieser Stelle wollen wir sie zum gegebenen Zeitpunkt diskutieren. Wir legen hier den uns zugänglichen Plan des Hessischen Baumanagements (
Abb. 6) vor. Zahlreiche Fotos finden sich unter:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Affenstein_(Frankfurt).
4. Das Verfahren· Im April 2008 stieß man im Vorfeld der Bauarbeiten zu einem Gebäude des neuen Campus Westend auf die Reste des Bauwerkes. Es wird in seiner ganzen Größe von der Überhügelung befreit.
· Das Denkmalamt der Stadt Frankfurt wird eingeschaltet. Gegen Ende Mai wird der Bauherrschaft eine erste Einschätzung des Befundes in Form eines Berichtes bekannt gegeben. Darin wird das Bauwerk als „Affenstein“ angesprochen und als mittelalterlicher Wehrturm aus dem 13. /14. Jahrhundert gedeutet. Die „Anstalt für Irre und Epileptische“ soll ihn zur Wasserversorgung benutzt haben. Auf die Existenz des Eiskellers wird im Bericht nicht eingegangen.
· Nach einer ersten vom Denkmalamt der Stadt Frankfurt ausgehenden Medienkampagne in der 2. Juniwoche wird ausgiebig über das Bauwerk berichtet und diskutiert.
· Die Arbeiten am Bauwerk ruhen bis Ende August/Anfang September. Z. Zt. laufen archäologisch-baugeschichtliche Untersuchungen.
· In der Zwischenzeit hat das Denkmalamt der Stadt Frankfurt Archivrecherchen in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse noch nicht bekannt gemacht worden sind.Im Hinblick auf den Tag des offenen Denkmals am 14. September lädt das Landesamt für Denkmalpflege Hessen am 8. September die Vertreterinnen und Vertreter der Medien zu einem Informationstermin ein. Die Medien berichten ausführlich darüber.