Eiskeller oder "Affenstein" ?

Diskussionsforum zu einem historischen Bauwerk im Baugebiet Campus Westend der Goethe-Universität, Ecke Hansaallee/Lübecker Straße (Frankfurt am Main)

Montag, 15. September 2008

 

Abb. 5: Frankfurter Gemarkungskarte von 1853


"Plankarte des Frankfurter Gebietes im Maasstab von 1:25000" von A. Ravenstein (1853)
Im interessierenden Bereich ist - wenige Jahre vor Baubeginn der Irrenanstalt 1859 - weder ein Hügel noch ein Gebäude(rest) verzeichnet.
Quelle: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main/Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Hrsg.), CD-ROM "Mein Frankfurt - Historische Karten" (2007).

Kommentare:
Ein bißchen erschrocken hatte ich gestern festgestellt, das diese Karte ins September-Archiv verschoben ist und die Diskussion hier so wenig Resonanz findet.

Diese Karte ist besonderer Hinweis auf die lokale Sitution VOR dem Bau der Hoffmann´schen Irrenanstalt und zeigt insbesondere noch ein kleines Teilstück der - klassisch gradlinigen - römischen Straße, die vom römischen Hauptort der Civitas Taunensium, dem römischen NIDA in SSO-licher Richtung zum römischen Main-Übergang am Frankfurter Domhügel zog.
Diese Straße wurde von Georg Wolff bereits festgestellt und in der Eschersheimer Landstrasse in Höhe des ehem. Volksbildungsheims ergraben.
Das Teilstück dieser Römerstraße in der Ravenstein-Karte von 1853 zielt einerseits auf die Ecke Grüneburgweg/Eschersheimer Landstraße, andererseits auf den Knick in der Frankfurter Landwehr auf den ebenso die heutige Füllerstraße und ein Teilstück des Ginnheimer Stadtwegs zielt.
In dieser Verlängerung wurde im Bundesgartenschau-Gelände ein weiteres Teilstück dieser Strecke durch die städtische Denkmalpflege angeschnitten und nachgewiesen.
Weiter erreicht diese Strecke den Nidda-Übergang südwestlich des Nidenser Hafen, der sowohl im Nida-Plan von G. Wolff (1913), als auch im Plan der römischen Stadt Nida von Ingeborg Huld-Zetsche zu finden ist.
Auf diese Römerstraße, die in unmittelbarer Nähe zum aufgefundenen Bauwerk über den Affenstein zog und bis zur Schließung der Frankfurter Landwehr über Jahrhunderte genutzt wurde, möchte ich die Mitgliedern des Studiengangs „Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen“, nochmals aufmerksam machen und in dieser Diskussion benennen.

Ebenso ist der "Affensteiner Weg", die heutige, kürzlich verlegte, Lübecker Straße eine uralte Wegeverbindung von Bockenheim nach Bornheim und ein bemerkenswerter Hinweis auf die jahrhunderte lange Teilung des Geländes - in der Karte scheidet sie den Affenstein deutlich vom Affensteiner Feld und führte über Ginnheimer Steg zum Steg am Zwerchgraben, wo laut Eduard Pelissier (1928) die Arbeiten an der Frankfurter Landwehr ihren Anfang nahmen.

Als letzten Kommentar zu dieser Karte erlaube ich mir noch den Verweis auf den außergewöhnlichen Flurnamen „Buttergab“ bzw. „Buttersupp“ (bei Pelissier), der zu weiteren, auch etymologischen Nachforschungen einlädt.

Harry, Frankfurt/M.
 
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